The souter tauld his queerest stories …
Burns Supper 2020
… und der gute Johnny hatte uns eine Menge zu erzählen. So ist es auch kein Wunder, dass dieses Supper dahinflog wi‘ sangs an‘ clatter und die Gäste auch nicht müde wurden, ihre Schuhsohlen durchzutanzen, auf dass unser souter keinesfalls mit leerem Auftragsbuch dastehen sollte.
Doch zunächst fängt ein Supper bei den Clansmen traditionsgemäß damit an, dass irgend etwas nicht wie geplant funktioniert, was zweifelsfrei dem Wirken der witches und warlocks zuzuschreiben ist, welche in Uetze immer um Burns Supper zur Höchstform auflaufen. In diesem Jahr suchte ich die Sollbruchstelle vergebens, sieht man einmal davon ab, dass es mit dem cutty sark unserer Nanny nicht mehr gerade zum Besten bestellt ist und wir Mühe hatten, ihre Blöße hinreichend zu bedecken.
Jedenfalls war an diesem 25. Januar um 18:45 schon alles bereit, die Gäste waren nach gebührender Begrüßung durch unsere Lasses Andrea, Romana und Birgit auch mit Sekt und Drambuie ausgestattet und unter fröhlichem Geplauder harrte alles dem ’schrillen Schalle‘ der bag pipes. Diesmal hatte es unser treuer Piper Frank Dirksmeier übernommen, die Zeremonie mit dem pipe in the guests zu eröffnen. Sodann konnte Bernd die Gäste begrüßen und mit den selbstlosen Helfern der Clansmen Carsten Lühning und seiner Frau Claudia die Ehrengäste des diesjährigen Suppers vorstellen und das Heft des Handelns unserem Chairman Glenn übergeben.
Dabei war nicht zu übersehen, dass Heather und Glenn die Zeit zwischen den Suppers gut genutzt hatten, um die Reihen der Clansmen nachhaltig zu stärken. Der weit hallende Applaus der Clansmen galt hierbei nicht allein den stolzen Eltern sondern schloss den etwas erschreckten Nachwuchs Eren und Frazer ein.
Das leise Grummeln einiger Mägen übertönend leitete Glenn das Prozedere ein, welchselbiges mit dem pipe in des ungeduldig erwarteten Haggis beginnt.
Glücklicherweise hatte sich Patricia persönlich darum gekümmert, dass jener sachgemäß erlegt worden war und pünktlich zur Verfügung stand. So konnte Frank gleich wieder die bag pipes schultern und Tricia und Olaf beim triumphalen Einmarsch des chieftain o‘ the pudding race gebührend begleiten. Wie üblich darf sich der Ehrengast beim final cut am Haggis darauf verlassen, dass die Clansmen, diesmal in Person von Uwe, ihm bei der Rezitation der Address to a Haggis zur Seite stehen.
Wenngleich bereits beim Verspeisen des Haggis der Whisky zu einem guten Freund des Gastes avanciert, so beginnt an diesem Abend seine große Zeit eigentlich erst danach: Toasts ohne Whisky sind wie Musik ohne Takt. Und so hatte auch Auld Harry’s Souter’s Finest, sein diesjähriger (wieder sehr ansprechender) Blended Malt, seine große Zeit.
Für Musik, welcher es an Takt und Melodie nicht fehlte, sorgten sogleich und über die ganze Burns Night hinweg mit Fiddle und Gitarre Nehir und Alex. Und Patrica verlieh den Klängen ihre glaswegian voice.
Und damit uns in Uetze auch der Klang der Highlands erreicht, hatte Frank die Pipes auf tune, wobei er auch von Ann-Kathrin Albert unterstützt wurde, welche im Zusammenspiel mit dem markanten Rhythmus von drums für die Clansmen wieder „The Clansmen“ intonierte.
Da man bei solcher Art der Unterhaltung die Füße nur schwer stillhalten kann, erteilte uns Jörg Rückert, der mit seiner Frau aus Göteborg angereist war den notwendigen Unterricht, wie man das auf schottische Art zuwege bringt ohne sich dabei zu verletzen.
Souter Johnny mag es gefreut haben, dass sein Handwerk hier zu unverkennbarer Wertschätzung kam. Die Bewegungsfreude der Clansmen war unverkennbar, doch sie verschlug uns nicht die Sprache. Auf Colins TableScript standen immerhin noch reichlich Toasts.
Und so ergriff Harry die Gelegenheit, eine besondere Loyalität in Worte zu fassen, welche mehr ist als nur schlichte Loyalität. Die Clansmen schlossen sich seinen über zehn Jahre gereiften Worten an: was wären wir ohne Andrea und Harry!
Bei solcher Art Loyalität ergreifen sogar witches und warlocks die Flucht, so dass Bernd Mühe hatte, sie zurückzuhalten. Gerade jetzt aber wurden sie gebraucht, denn ein Tam O’Shanter ohne deren gespenstisches Treiben ist wie eine Flasche ohne Whisky.
Katinka und Pascal standen zur Seite, um es für jedermann sichtbar werden zu lassen was sich da Unfassbares ein jedes Jahr um die Kirche Alloway abspielt.
Ein Burns Supper hat immer eine Immortal Memory für Robert Burns, die Clansmen haben immer einen Pascal für die Immortal Memory, und die Gäste haben immer ein gut gefülltes Whiskyglas für Pascals Vortrag, denn das braucht man, um bei den zahlreichen „Slainte mhath“ nicht unsversehens mit leerem Glase dazustehen.
Das wäre auch absolut unnötig, denn Pascal vergaß nicht, Willy gleich noch a peck o‘ maut destillieren zu lassen. Und so waren wir gut gerüstet für die nun weiter folgenden Toasts, zuerst natürlich, wie könnte es anders sein, to our Lasses, worin Bernd eine Steilvorlage für unsere analogen, und damit weit komlexeren Lasses lieferte, welche Margret in ihrer Reply in Form geeigneter Ratschläge für den digitalen Mann im Umgang mit der wunderbaren, doch manchmal schwer zu verstehenden Materie Frau brilliant verwandelte.
Was auf einer Burns Night der Clansmen nicht fehlen darf, jedenfalls nach Bernds Ansicht, ist die Übertragung eines Stückes von unserem Rabbie Burns in die deutsche Sprache. So ließ er denn dieses Mal John Lewars in dessen Liebesschmerz aufstöhnen, wovon die Lasses wohl gern mehr gehört hätten, doch nach vier Strophen ist zu diesem Thema wohl alles gesagt, denn unsere lieben Diebe haben wir bereits eingefangen …
Ach ja, die Schuhe … Ich tue mich etwas schwer damit, weil die Supper-Gäste beim Modellieren der Schuhe in formidable Konkurrenz zu unserem armen Souter Johnny aufliefen, aber seht selbst …
Natürlich hatten wir neben dem Modellwettbewerb auch ein Quizz und wir hatten Sieger. Was wir an diesem Abend nicht hatten, so denke ich, waren Verlierer …Aber wie heisst es doch im Tam O‘ Shanter:
But here my Muse her wing maun cour …
Wir danken allen Mitwirkenden und Gästen … for the good temper!
Und dass die Highlights des Abends auch tontechnisch gut herüberkamen, verdanken die Clansmen nicht zuletzt Carsten Lühning, der uns ein weiteres Mal uneigennützig die Soundanlage zur Verfügung stellte.
Und noch ein paar Bilder …