Stippviste zu van Loon
Wie fast jeden Tag in diesem Sommer blinzelte die Sonne schon kräftig durch das Blätternetzwerk, welche die Bahnstation in Ohof umrankt und wo Birgit und ich auf den ENNO-Express nach Hannover warteten. Es sollte heute für die Clansmen zu den ‚Piekfeinen Bränden‘ nach Bremen gehen. Da sich Martin um die gesamte Organisation gekümmert hatte, durfte ich mithin einen total entspannten und relaxten Tag für mich erwarten. Und das wurde er auch. Super, Martin! So nach und nach sammelte der ENNO die Clansmen in Dedenhausen und Dollbergen ein und strebte der Landeshauptstadt entgegen, wo wir dann den Kurs auf Bremen ausrichteten.
Dort angekommen, sprangen wir erst einmal hinein in das lebendige Treiben der alten Hansestadt, zu den Bremer Stadtmusikanten, durch die alten Gassen, welche nach den einst dort ansässigen Gewerken benannt sind und natürlich zum Roland und dem Rathaus, welche beide heute zum UNESCO-Welterbe zählen.
Wenngleich wir diesmal in Sachen Whisky unterwegs waren, ist gerade mit dem Rathaus auch eine andere Geschichte verknüpft – der Wein. Hier lagern alte Weine, zurück bis 1727 und das älteste Fass, aus dem nur ausgewählte Persönlichkeiten naschen dürfen stammt aus dem Jahre 1653. Da drängt sich einem mit Wilhelm Hauff und „Phantasien im Bremer Ratskeller“ gerdadezu das Erbe der deutschen Romantik auf.
Nun gut, wir schlenderten zunächst durch die geschichtsträchtigen Gassen und vorbei an den Symbolen Bremens … und wurden durstig. Das eine oder andere Bier kam da gerade richtig. Der Weg zur Destillerie war mit der Schlachte, parallel zu Bremens einstigem Hochseekai gut vorgegeben. Aber bis dahin hatten wir hatten ja noch ausreichend Zeit.
Schließlich waren wir dort angekommen, wohin wir gestrebt hatten – bei „Piekfeine Brände“. Nach kurzem Warten wurden wir hereingebeten in die heiligen Hallen des Bremer Whisky’s. Zunächst in einen Vorraum – so glaubte ich zumindest, bis mir so nach und nach klar wurde, dass dieser bescheidene Raum nebst einem kleinen Besucherraum die gesamte Destillerie aufnahm.
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Hier wird im wahrsten Sinne des Wortes nur „destilliert“. Die fertige Maische wird angeliefert und auch die Lagerung der Fässer erfolgt an einem anderen Ort. Mit einer schottischen Distillery hat das, bis auf den Brennvorgang selbst, durchaus wenig gemein. Nun, wir wollen bescheiden sein. Und so begaben wir uns in das zweite Destilleriegemach, den Besucher- oder auch Tastingroom und hatten vor uns das volle Programm, sowohl des heutigen Tastings als auch der Destillerie.
Angefangen bei dem Destillat aus eingekaufter Münchner Maische bis hin zur schottischen Version, welche ihrerseits sogar wiederum aus deutscher Gerste stammen könnte. Man weiß es ja nicht – die Brennmeisterin wusste es auch nicht … Im Zentrum der Phalanx befand sich das klare ungelagerte Destillat, welches noch kein Fass von innen gesehen hatte und für welches sich eigentlich nur der Brennmeister interessiert. Über die linke und rechte Flanke griffen die eigentlichen Whiskies an und lieferten einen Eindruck von dem hier erzeugten Endprodukt, dessen Reifung wir leider nicht bestaunen konnten. Um den Clansmen dennoch einen kleinen Eindruck zu vermitteln, erwarben wir noch ein Exemplar des VanLoon, um es gemeinsam zu Hause zu ergründen.
Nun hatten wir uns eine leibliche Stärkung redlich verdient und genossen sie mit Inbrunst ehe wir uns zur Railway begeben mussten, um nach einem ausgelassenen und wunderbaren Tag wieder in die heimatlichen Gefilde zurückzukehren.
Danke, den teilnehmenden Clansmen. Es hat wieder einmal richtig Spaß gemacht!