Toast to the Lassies

Martin Jankowski, Burns Supper 2025

Ihr lieben Lassies,

heute gibt es einen Grund euch hoch leben zu lassen! Nein es ist nicht der Internationale Frauentag (seit 1975), der ist, wie ihr wisst, am 08. März. Heute ist auch nicht Muttertag (seit 1914), der ist in diesem Jahr am 11. Mai. Es gibt einen viel älteren und besonderen Anlass als die beiden vorgenannten Feiertage, Euch zu würdigen.

Wie die Zeit vergeht, schon haben wir es wieder unser alljährliches Burns Supper bei den Clansmen, und das mittlerweile schon zum 16.  Mal. Heute Abend, am 266. Geburtstag von Rabbi Burns habe ich die Ehre, euch, stellvertretend für alle Herren, von den hier anwesenden und nicht anwesenden Clansmen-Recken, in einem Toast zu würdigen.

Erst im letzten Jahr, liebe Lassies, hat euch unser 1. Vorsitzender, nach zweijähriger Supper-Enthaltsamkeit in seinem Toast wohlwollend erwähnt. Ich werde versuchen, dieses mit meinen Worten gleichzutun. Da das Supper in diesem Jahr unter dem Thema The Whistle (Die Flöte) steht, gab es einige Vorgaben für diesen Toast. Folgende Termini „Nach meiner Pfeife tanzen“ und „die Flötentöne beibringen“ sollten nach Möglichkeit in der diesjährigen Laudatio Erwähnung finden.

Was will uns die Formulierung „nach jemandes Pfeife tanzen“ eigentlich sagen? Diese Redewendung sagt aus/bedeutet, dass man alles tut, was ein anderer/eine andere verlangt, dass man diesem/in unserem Fall dieser also blind gehorcht. Es ist überhaupt nicht einfach in einer Lobrede für euch geschätzten Lassies Musikinstrumente wie eine Pfeife und/oder eine Flöte unterzubringen. Mit der Erwähnung eines Dudelsackes wäre es für mich vermutlich auch nicht einfacher oder besser geworden. Wenn es sich bei euch um einen kirchlichen Frauenchor oder einer Girls Band handeln würde wäre dieses eventuell harmonischer für mich gewesen. Aber für Euch liebe Lassies habe ich keine Bemühungen und Anstrengungen gescheut etwas zu formulieren und ein paar Zeilen mit lobenden Worten niederzuschreiben.
Da es sich bei der Flöte und Pfeife um Blasinstrumente handelt, finden diese Instrumente sicherlich auch Anwendung bei der Erziehung „eurer Männer“ zu Hause oder liebe Lassies? Nein, nicht was die eine oder andere Person jetzt gerade denkt, pfui. Die Auswirkungen der Pfeife und deren Töne habe ich und die eine oder andere anwesende männliche Person, auch schon des Öfteren erfahren dürfen. Was sag ich Euch, wir Männer kennen den Sound der Pfeifentöne „nach jemandes Pfeife tanzen“ oder in unserem Fall „nach jemander Pfeife tanzen“ ziemlich gut. Denn wir durften es an diversen Abenden oder sogar auch schon in den frühen Morgenstunden von unseren Damen in bestimmenden, für uns nicht lieblich klingelnden, Tönen hören. Nach so nach manchen geselligem und gelungenem Abend in unseren gemütlichen Räumlichkeiten oder auf Reisen (SCO, Tastings) habt ihr, geliebte Lassies schon einmal Gebrauch von diesen Tönen gemacht. Dieses obwohl wir nicht blind waren. Wir waren an diesen besonderen Abenden topfit und gut drauf. Mancher von uns sah sogar mehr als einfach, er sah doppelt.
So wurde, für uns Männer, aus dem von uns zu fortgeschrittener Stunde angedachten vorletzten Dram, der letzte Trunk. Was für ein Drama für uns.

Anbei ein einfaches Beispiel, welches für uns Männer, zu dieser Tragödie der f f i D, der fehlenden finalen inneren Desinfektion, geführt hat. Töne/Aussagen (aus meinen Erinnerungen) so mancher Dame an diesen besonderen Abenden: Du hast schon diverse Whiskys und andere Getränke (Wein, Bier, Schorlen) zu Dir genommen! Wir wollen doch morgen die Garage sowie den Keller aufräumen… Warum sagt ihr lieben Partnerinnen eigentlich immer WIR und nicht DU wolltest die Garage, sowie den Keller aufräumen? Wer richtet es den am folgenden Tage in der Garage sowie im Keller? Nichts desto trotz danken wir Euch für die schönen Stunden in der Garage als auch im Keller am nächsten Tag. Es ist schon angemessen und richtig, dass ihr lieben und geschätzten Lassies uns die Pfeifentöne hören lassen habt und vermutlich zukünftig auch hören lassen werdet. Lasst euch aber Zeit dabei.
Es ist, die in unseren Herzen liegende Überzeugung, dass wir Euch brauchen, lieben und mit angrenzender Wahrscheinlichkeit ohne Euch nicht auskommen könnten. Wenn es Euch nicht geben würde müsste man Euch erfinden. Aus diesem Grund lasst und die Gläser erheben und ein Prost auf unsere Lassies. Slainte!

Oh je, da ist ja noch das Thema mit der Flöte und der Redewendung „die Flötentöne beibringen“ zu klären. Die Flötentöne beibringen bedeutet umgangssprachlich, jemanden auf energische, nachdrückliche Art lehren, wie er sich zu verhalten hat. Diese, für Euch Lassies, nicht unwichtige Angelegenheit bitte ich Euch mit den Herren an den Tischen zu diskutieren und zu hinterfragen. Ich vermute hierzu gibt es die verschiedensten Ansichten und Argumente. Diesen Austausch könnt ihr im Laufe des Abends noch ausgiebig an den einzelnen Tischen thematisieren und ausschmücken. Um für die Zukunft gut gerüstet zu sein und weiterhin die richtigen Töne zu treffen habe ich für unsere Lassies eine kleine Aufmerksamkeit mitgebracht. Ich bitte die Rednerin des Lassies` Reply dieses Mitbringsel für alle Lassies entgegenzunehmen. Dieses Geschenk darf gerne bei zukünftigen Veranstaltungen Anwendung finden.

Um meinen Toast letztendlich mit einem Zitat von Robert Burns zu beenden:

Ein Bestes, schwor einst Frau Natur, im Weibe mögt ihr’s schauen,
mit Lehrlingshand schuf ich den Mann, mit Meisterhand die Frauen!

Gentlemen, be up on Your feet and join me in the toast:
(Meine Herren, stehen Sie auf und stoßen Sie mit mir an)

To our Lassies!

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