Burns Supper 2012
21. Januar 2012 – the 4th Anniversary
Am 21. Januar feierten die Clansmen das diesjährige Burns Supper. Die nun mittlerweile vierte Burns Night wurde traditionell wieder Im Life Pub zelebriert. Nach dem Haggis-Einmarsch unter den Pipe-Klängen von Ulrich Jäger, unserem Haus-Piper, wurde die Address To A Haggis diesmal strophenweise abwechselnd von den versammelten Clans vorgetragen.
Den final cut führte Colin Garriok (siehe Bild oben), nicht ohne dabei ein gewisses Gefährdungspotenzial für die ihm zur Seite stehende Patricia heraufzubeschwören. Doch schließlich konnten die Supper-Gäste sich des perfekt und liebevoll von Fleischer Lindemann bereiteten Festmahls widmen. Mit den originellen Toasts unserer Mitglieder Hartmut (To The Lassies), Patricia (Reply) und Klaus (Immortal Memory), Gedichten und Liedern von Robert Burns, präsentiert von Heather, Glen, unseren Gästen Steffie und Helge sowie Bernd und nicht zuletzt dem Lost Manuscript über den Haggie (Olaf) verflog die Zeit, wie der eingeschenkte Single Malt im Nu. Nicht zuletzt zu erwähnen: Das beste Burns Cottage wurde von unseren Gästen aus dem Rheinland errichtet. Na dann, bis zum nächsten Mal!
Das Burns Supper ist in Schottland ein jährliches Fest zu Ehren des Dichters Robert Burns (1759 – 1796). Gehalten wird das Burns Supper an dessen Geburtstag, dem 25. Januar (Burns Night) oder, je nach Möglichkeit, auch ein paar Tage früher oder später. Burns Suppers werden an diesem Termin nicht nur in Schottland zelebriert, sondern überall dort, wo sich Freunde der schottischen Kultur treffen. Burns verfasste zahlreiche Gedichte, politische Texte und Lieder. Sein bekanntestes Lied ist Auld Lang Syne, das inzwischen Teil der britischen Tradition geworden ist. Dieses Lied wird weltweit traditionsgemäß zum Jahreswechsel gesungen. Alle Gedichte und weitere Informationen findet Ihr auf unserer Homepage unter „Robert Burns“.
In diesem Jahr hatten sich im Life Pub ca. 50 Mitglieder und Freunde aus weiten Teilen Deutschlands bei dem sog. Burns Supper getroffen und dem 253. Geburtstag des Dichters gedacht. Auf der Speisekarte steht traditional immer das gleiche Dinner (in diesem Jahr vorbereitet von Fleischerei Lindemann, Hänigsen): Suppe, dieses Jahr Cock-a-leekie (Hühnersuppe), Haggis mit Steckrüben und Kartoffelbrei und als Nachtisch ein Trifle. Haggis ist ein typisches schottisches Gericht, bestehend aus Herz, Leber und Lunge vom Schaf, Nierenfett, Zwiebeln, diversen Gewürze und Hafermehl, alles wird zusammen in eine Schafmagenhülle gefüllt und dann gekocht. Er wird mit Pfeffer scharf gewürzt, und das Hafermehl verleiht ihm eine etwas schwerere Konsistenz als Wurst. Der formelle Teil des Abends folgt einem sehr ritualisierten Ablauf. Bevor der Haggis im Life Pub Club serviert wurde, wurde er auf einer Servierplatte feierlich von der Köchin Patricia und unserem Olaf unter Begleitung des Solo-Pipers Ulrich Jäger zum Rednertisch getragen, anschließend trug Colin die erste Strophe des Burns-Gedichtes „The Address to the Haggis“ vor und bezog sogleich geschickt die Gäste des Abends ein, indem er die Rezitation der übrigen Strophen den an den Tischen versammelten Clans überließ, natürlich unter Verwendung gut vorbereiteter Vorlagen.
Address to a Haggis (Robert Burns 1786)
His knife see rustic Labour dight,
An’ cut ye up wi’ ready slight,
Trenching your gushing entrails bright,
Like onie ditch;
And then, O what a glorious sight,
Warm-reekin’, rich!
Deutsche Übersetzung:
Sieh, wie der Bauer sein Messer wischt;
er schneidet dich auf, wenn aufgetischt,
Und in dein saftiges Inneres er bricht,
dem Pflüger gleich;
Und dann, o welch gesegnete Sicht,
warm-dampfend, reich.
Nach dem Essen wurden eine Reihe von Reden gehalten, gemäß den Traditionen, die bei einem formellen Burns Supper zu befolgen sind. The Immortal Memory (von Klaus Dahlgrün) ist eine Gedenkrede an Burns, typischerweise mit literarischer Würdigung ausgewählter Gedichte und einer Bezugnahme auf die heutige Politik und Sittlichkeiten. Zwischendurch wurden Gedichte (u. a. ‚My Heart’s in the Highlands’ interpretiert von Heather Warren) und Lieder von Burns vorgetragen und gesungen und natürlich ein guter Whisky dazu getrunken. Einen besonderen Rang nahm dabei wieder Robert Burns’ Ballade „Tam O’Shanter“ ein, die in deutscher Fassung von Bernd Horlbeck vorgetragen wurde, der dieser schottischen Dichtung eine besondere Note verlieh.
Das “Burns Supper” bietet für jeden Gast die Möglichkeit, selbst etwas zu dem Abend beizutragen. Stefanie und Helge waren extra für den 253. Geburtstag von Robert Burns aus Braunschweig angereist und hatten die Ehre, aus den verlorenen Manuskripten von Robert Burns „The Rules“ abwechselnd die Regeln für den Mann und die Frau vorzutragen (Bild unten).
Der Abend des schottischen Kulturclubs „Clansmen e.V.“ endete mit schottischen Liedern und Tänzen. Im nächsten Jahr wird der Geburtstag von Robert Burns natürlich auch wieder mit einem Burns Supper am 26.01.2013 gefeiert. (Voranmeldungen bitte bis Ende Oktober 2012)
Die nächsten Termine, die sich die Freunde der schottischen Kultur vormerken können, findet Ihr unter „Termine“.