‚Tis no matter how or where!
Das Robert Burns Memorial in Uetze
Am 28. September 2019 um 16:00 fielen unter den Klängen der Bag Pipes die Hüllen am „Fleein‘ Tam“, dem Robert Burns Memorial in Uetze …
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Pünktlich um 15:20 setzten die Clansmen Alex und Tom die Bag Pipes an, um mit der schottischen Nationalhymne Flowers of Scotland das weithin zu vernehmende Signal zur lang erwarteten Enthüllung des Robert Burns Memorials in Uetze zu geben. Es folgt ein Moment der Stille.
Und dann – Robert Burns :
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What is title, what is treasure, What is reputation’s care? If we lead a life of pleasure, ‘Tis no matter how or where! Was können Titel, Reichtum geben? Was ist der große Name wert? Füllen wir mit Freud‘ das Leben, Das ist’s, gleich wie und wo auf uns’rer Erd‘!Füllen wir mit Freud‘ das Leben, das ist’s, was wir, die Clansmen in Robert Burns‘ gesamtem Schaffen als das zentrale Thema wieder und wieder entdecken und lebendig halten wollen, gleich wie und wo auf uns’rer Erd‘! So einfach wie es gesagt und geschrieben ist, so schwer ist es doch im täglichen Leben, diesem simplen Gemeinschaftsgedanken ständig neues Leben einzuhauchen …
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Es war uns daher eine große Freude, dass im Anschluß an Bernds Begrüßung der Clansmen und der Gäste, der Bürgermeister der Gemeinde Uetze Werner Backeberg das Wort ergriff und sich ganz in diesem Sinne dem Burns’schen Thema anschloss und es gab uns die Gewißheit, dass nicht nur die Figur des Tam O’Shanter sondern auch der Gedanke und das Werk seines Schöpfers in Uetze eine Heimstatt gefunden haben.
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Nochmals zaubern uns die Chief Piper der Clansmen den Atem Schottlands nach Uetze und Patricia singt uns von ihrer Heimat. Indessen werden die Gläser für den festlichen Akt gefüllt, natürlich mit Whisky der Burns-Edition von Arran.
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Dann ist es soweit. Bernd nimmt sich, wie so oft, den Tam O’Shanter vor, eine, nein die Ballade, welche von Witz und Phantasie geradezu übersprudelt und deren Höhepunkt wir – materialisiert in Eisen, ersonnen von Colin und verwirklicht von vielen Helfern und Sponsoren, allen voran Daniela Kleindienst, unter deren Händen das Kunstwerk vergegenständlicht wurde – zwar noch unter einer Hülle, aber nun greifbar vor uns sehen …
The fleein’ Tam …
Pipe Major Ronnie Bromhead versetzte die Luft in den Pipes in Schwingung und schreitet würdevoll der Szene entgegen (siehe auch unser movie). Dann fällt der Vorhang. Na ja, die witches ließen die Hülle nur widerstrebend los … aber letztlich haben wir sie unverhüllt vor uns, den entsetzten Tam, seine mutige Maggie und die wilde und widerspenstige Hexe Nannie mit dem cutty sark …
Bernd erläuterte die dargestellte Szene indem er uns in das Städtchen Ayr des Jahres 1790 mitnahm und Zeilen aus dem zu jener Zeit entstandenen Tam O’Shanter zu Gehör brachte (siehe unter weiterlesen).
dankte Colin noch einmal im Namen der Clansmen allen Helfern und Sponsoren, ohne deren Zutun das Memorial nicht zustandegekommen wäre …
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Und genau das möchte ich an dieser Stelle noch einmal bekräftigen:
Thank you all !
…wie die Clansmen so sind, war damit zwar die Zeremonie beendet, der Tag jedoch nicht – also ging es mit Banjo (Alexander Kreit) und Fiddel (Nehir Keskin) noch in die unter der Leitung von Frank neu ausgestatte Clansmen Lounge. Und das ging wirklich ab …
Was die Skulptur darstellt:
The fleein’ Tam …
Das ist der flüchtende Tam O’Shanter, der Besitzer eines kleinen, wenig ertragreichen Cottages in den schottischen Lowlands. Aber wovor ist er mit seiner treuen Mähre Maggie auf der Flucht und wer versucht, ihn so vehement aufzuhalten?
Wir schreiben das Jahr 1790 und befinden uns in dem kleinen Städtchen Ayr an der Westküste von Schottland. Es war ein Markttag in Ayr, wie viele andere.
Am Abend, wenn der Marktlärm nach und nach verstummt und sich die Schleier des feinen schottischen Nebelgewirkes auf die Gassen senken, da sehnt sich ein jeder nach der wohligen Wärme des Kaminfeuers im Kirkton Inn und einem Schwätzchen mit Freunden bei gutem Bier und einem rauchenden Pfeifchen. Es wird geträumt, erzählt, gelästert, gelacht und so mancher Dämon und manche Hexe erfunden, furchtbar und schauerlich aber bisweilen auf irgendeine Art auch aufregend und begehrenswert.
Ermüdet von des Tages Tun und auch ein wenig eingehüllt in den Dunst der abendlichen, bierseligen Phantasien begibt sich einer nach dem anderen durch die Dunkelheit der Nacht in Richtung seines häuslichen Umlandes, in schläfrigen Gedanken noch ganz in die Mystik der noch lebendigen Phantasien eingewoben.
So auch unser guter Tam, den man mitternachts gemeinschaftlich auf sein treues Pferd Maggie hievt und in die stürmische und ach so geisterhafte Nacht entlässt. Was ihn Robert Burns auf seinem nächtlichen Ritt, vorbei an der alten verfallenen Kirche Alloway im Geiste erleben lässt, ist ein wahrer Spuk von Hexen und Dämonen, Skeletten und allen möglichen Mordinstrumenten. Obendrein lässt er sogar Auld Nick, den Teufel selbst, die schrillen Bag Pipes zum Hexentanze spielen, dass sich dem armen Tam im Kopfe alles dreht. Doch wie das im Leben ist, letztlich wendet sich das Blatt und alles stürzt über Tam zusammen und Hexen und Teufel sind nun hinter ihm her. Und das hört sich bei Robert Burns dann so an:
Ach Tam, zum Lohn für deine Taten, wirst du nun in der Hölle braten. Vergebens harret Kathy dein, dein Weib wird bald `ne Witwe sein. Nun Maggie lauf, so schnell du kannst, wenn du die Brücke nur gewannst, so hebe stolz den Schweif empor, weil dort der Spuk die Macht verlor. Doch eh‘ die Brücke sie genommen, ward sie um ihren Schweif gekommen, denn Nannie, die voraus der Schar, und hart auf Maggies Fersen war, verfolgte Tam mit wilder Wut, doch wilder noch war Maggies Mut, ein letzter Sprung und Tam wär frei, doch sie verlor den Schweif dabei. Die Hexe packt des Schweifes Rumpf und ließ der Maggie nur den Stumpf. Wer immer die Geschichte liest, hab Acht, damit Du’s nicht vergißt: Wann immer dich die Drinks verwirr‘n und Nannies sausen durch dein Hirn, ist solche Lust des Preises wert? Vergiß nie Tam O’Shanters Pferd!Gedenktafel zur Statue:
(druckbare Version →)Bilder:
– The ceremony –
– The Ceilidh with Alex and Nehir –